So, 30.12.2018 | 17:00 | Damme, St. Viktor

Weihnachtskonzert


Georg Friedrich Händel:

(1685–1759)

Tochter Zion

- Paraphrase nach Alexandre Guilmant für Orchester (Arr.: Gabriel Isenberg)

- Choral für Chor und Orchester


David J. Evans:

(geb. 1957)

Be still for the presence of the Lord
für Solo, Chor und Orchester (Arr.: Philipp Wübbolding)


Paul Barker:

(geb. 1966)

Angels in the wind
für Chor und Orchester (Arr.: Paul Barker u. Gabriel Isenberg)


Engelbert Humperdinck:
(1854–1921)

Weihnachten
für Solo, Chor und Orchester (Arr.: Christian Kolonovits)

Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“
für Solo, Chor und Orchester (Arr.: Gabriel Isenberg)


Peter Cornelius:

(1824–1874)

Die Könige op. 8 Nr. 3
für Solo und Orchester (Arr.: Boris Hellmers)


Leroy Anderson:
(1908–1975)

A Christmas Festival
für Orchester


John Rutter:

(geb. 1945)

Weihnachts-Wiegenlied (Christmas lullaby)
für Chor und Orchester (Deutscher Text: Alex Grendelmeier)

Der Stern zu Bethlehem (Star Carol)
für Chor und Orchester (Deutscher Text: Alex Grendelmeier)


Bob Chilcott:

(geb. 1955)

Be thou my vision
für Solo, Chor und Orchester


Dan Forrest:

(geb. 1978)

The First Noel
für Chor und Orchester (Deutscher Text: Gabriel Isenberg)


Adolphe Adam:
(1803–1856)

O Holy Night (Cantique de Noël)
für Solo und Orchester (Arr.: William Ryden)


Camille Saint-Saëns:

(1835–1921)

Prélude und Tollite hostias aus: Oratorio de Noël op. 12
für Chor und Orchester (Arr.: Gabriel Isenberg)


Gemeinsames Lied:

O du fröhliche
(Arr.: Andreas N. Tarkmann)


Steffi Isenberg (Sopran)

Chorgemeinschaft St. Viktor Damme · Chorgemeinschaft St. Gertrud Lohne · Gehrder Stimmen

Orchester pro musica Osnabrück

Leitung: Peter Zanetti und Gabriel Isenberg


Foto: Bernhard von der Heide
Foto: Bernhard von der Heide

Über das Konzerterlebnis schrieb auch der Dammer Autor Bernd Kessens einige Zeilen, die ich hier gerne mit seinem Einverständnis wiedergebe:

Man sollte häufiger in diese wunderschöne Kirche gehen. Besonders wenn man das erleben darf, was ich heute erlebt habe.
Ich hatte nicht mit der vollen Kirche gerechnet, aber als ich draußen mich in eine 100 Meter lange Schlange eingliedern musste, ahnte ich, dass die Kirche brechend voll sein würde. Und als der Pastor mir sagte, 850 Karten seien verkauft und zusätzlich hätte man auch noch Bänke aufgestellt, war ich nicht mehr überrascht, denn diese Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Viele standen sogar, und alle sahen, nein, starrten nach vorn, denn dort zogen 130 Chormitglieder ein: Kirchenchor St. Viktor Damme, Chorgemeinschaft St. Gertrud Lohne und die Gehrder Stimmen.
Und vor dem Altar hatte sich das Orchester pro musica aus Osnabrück postiert.

Alle unterhielten sich gedämpft, das Startfieber hatte sie gepackt, und als der Pastor zu reden begann, wurde es mucksmäuschenstill, und er kündigte das heutige Programm an. Und als er endete, warf er beiläufig ein: Zum Schluss gibt es keine Kollekte, was ein helles Lachen in der Kirche hervorrief.
Und dann ging es los. Ich will nicht von den einzigen Liedern, Tempi, Arrangements erzählen, mehr von der Stimmung, die jeden ergriff. Die festliche Atmosphäre im weihnachtlich glänzenden Altarraum infizierte in Augenblicken das Kirchenschiff, und als das Orchester mit dem Dirigenten Peter Zanetti zu spielen begann, durchlief mich das erste Zittern.
Und dann kam Gabriel Isenberg, hob die Hände, und als er den Startschuss abfeuerte, begann der Chor aus vielen Kehlen zu singen. Der Klang schallte über die Köpfe der Gläubigen, und meine Nachbarin legte ihre Hände ineinander, um deren Beben zu bändigen. Ich möchte sagen, ich fühlte mich auf den Schwingen, die mich durch die Lüfte trugen. Und beim nächsten Lied flog ich weiter in himmlische Sphären (so sagte man das wohl früher), aber ich schwebte weiter über dunkle Wälder, und ich meinte, das könne nicht gesteigert werden, doch dann ging es richtig erst los. Neben dem Dirigenten stand die feine Sopranistin Steffi Isenberg. Nein, sie sang nicht. Sie sang viel viel viel mehr, und in ihrer Stimme war ein besonderer Ton, vielleicht ein sanfter Ton, der mich still machte. In ihrer Stimme schwang das mit, was einen elektrisiert, so dass man möchte, dass es nicht mehr aufhört. Und als ihr letzter Ton ihres „O Holy Night“ verklang, wollte ich aufspringen und frohlocken, doch meine Frau zog mich auf den Sitz zurück.
Hier hätte die ganze Kirche aufspringen müssen, doch man achtete auf das, was der Pastor vorher gesagt hatte: Der Beifall gehört dem Schlussapplaus, denn als alles vorbei war, erhoben sich vor Respekt die Zuhörer –alle ohne Ausnahme – und sie wollten sich nicht setzen. Sie applaudierten zehn Minuten, und selbst die Chormitglieder stampften vor Begeisterung in der Gewissheit, eine wunderbare Stimme erlebt zu haben.
Und der Pastor hatte recht: Mit den Professionellen in Berlin und Hamburg könnten diese Musiker und Sänger/innen mithalten. Ich möchte sagen: Nicht nur mithalten, die Chöre zeigten besonders ihre Fähigkeit, uns mit auf eine Reise zu nehmen und uns für sich und die Lieder und für Weihnacht einzunehmen. Und mit dieser Stimmung lass ich mich nun ins neue Jahr tragen.
Vielen Dank an alle und besonders an Gabriel!