Der Ur-Großvater väterlicher Linie meiner Frau [Kekule-Nr. 24 in der Ahnenliste]
Geboren am 9. Februar 1888 in Monteprandone – gestorben am 8. November 1951 in Porto d’Ascoli.
[Traduzione italiana vedi sotto]
Von den italienischen Vorfahren meiner Frau ist uns noch relativ wenig bekannt. Lange Zeit wussten wir gar nicht, wer der leibliche Vater meines Schwiegervaters war, wie er hieß und wo er herkam – Zeitzeugen konnten sich nur noch daran erinnern, dass er aus Italien stammte. Doch durch einen archivalischen Zufallsfund konnten wir Ende 2023 endlich Licht ins Dunkel bringen und Kontakt mit der an der italienischen Adriaküste lebenden Familie aufnehmen. Bei unserem ersten Besuch in Italien im Sommer 2024 nahm uns die Familie sehr herzlich auf und erzählte uns einiges über die Familiengeschichte.
Die Urgroßeltern meiner Frau – Primiano Ruggieri und Maria Mattioli – lebten in Porto d’Ascoli in der ›Sentina‹ an der Mündung des Flusses Tronto in die Adria; der Fluss Tronto bildet zugleich die Grenze zwischen den italienischen Regionen Marche (Marken) und Abruzzo (Abruzzen). Nach jahrzehntelangen Streitigkeiten über Zugehörigkeiten und Grenzen war 1323 mit päpstlicher Erlaubnis an dieser Stelle ein befestigter Hafen für die Stadt Ascoli errichtet worden, der dem Ort den Namen Porto d’Ascoli = Hafen von Ascoli gab. Die über viele Jahrhunderte vom Kirchenstaat verpachteten Ländereien gingen 1786 in den Besitz der Adelsfamilie Laureati über.
Die Bewohner Porto d’Ascolis lebten in der Sentina viele Generationen über in kargen Verhältnissen, ihre Haupteinnahmequellen waren die Fischerei und die Schäferei. Wegen der häufigen Überschwemmungen des Flusses Tronto, die die Ernte zerstörten, war das Leben der Bauern in der Sentina von harter Arbeit und vielen Rückschlägen geprägt, so dass hier lange Zeit nur wenige Familien dauerhaft siedelten. Nach der Volkszählung von 1552 lebten zu diesem Zeitpunkt 18 Familien am Hafen von Ascoli. Im Jahr 1833 zählte Porto d’Ascoli nur 59 Einwohner.
Unsere Vorfahren der Familie Ruggieri lebten vermutlich nicht direkt in der Sentina um Porto d’Ascoli, sondern stammten aus Monteprandone, dem um die mittelalterliche Burg im unmittelbaren Hinterland von San Benedetto del Tronto gewachsenen Ort, der sich weit sichtbar auf einem Bergrücken des Subappenin-Gebirges erhebt. Ab wann sich unsere direkten Vorfahren in Porto d’Ascoli ansiedelten, wissen wir nicht, vermutlich war es aber erst Primiano Ruggieri, der sich hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts niederließ.
Bereits 1861 und 1879 (also schon lange vor Primianos Geburt) hatte es die ersten Überlegungen gegeben, Porto d’Ascoli von seiner kommunalen Zugehörigkeit zu Monteprandone abzutrennen und dem Küstenort San Benedetto del Tronto zuzuschlagen. Zur Umsetzung dieser Pläne kam es erst in der Zeit der faschistischen Regierung Italiens im Jahr 1935. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war der Ort stark angewachsen – um 1900 waren es bereits 700 Einwohner, die im Ortskern von Porto d’Ascoli wohnten – mehr als 1000 waren es in den Bauernhäusern auf dem Land. Die katholische Kirchengemeinde von Porto d’Ascoli mit ihrer Kirche Santissima Annunziata wurde 1923 von der Mutterpfarrei San Niccolò in Monteprandone abgepfarrt und zur selbständigen Pfarrei erhoben.
Von Primiano Ruggieris Eltern kennen wir bislang nur die Namen: Sein Vater hieß Raffaele Ruggieri, seine Mutter Domenica Capriotti. Geboren wurde Primiano Ruggieri am 9. Februar 1888 in Monteprandone. Er hatte mehrere Geschwister – sicher wissen wir von den Brüdern Pompeo (*1891), Cesare und Raimondo; vermutlich war auch der am 2. März 1887 geborene Silvio Ruggieri ein älterer Bruder.
Es war nicht einfach, mit dem kargen Einkommen aus der Landwirtschaft eine solch kinderreiche Familie zu ernähren. Die wirtschaftliche Lage der Landbevölkerung war so schlecht, dass sich viele an der Schwelle zum 20. Jahrhundert andernorts bessere Verdienstmöglichkeiten erhofften. In den Jahren vor Beginn des Ersten Weltkriegs gab es daher eine große Auswanderungswelle von Italien nach Amerika. Dieser schloss sich auch Primiano Ruggieri an, der von Anfang 1910 bis zum Frühjahr 1913 über drei Jahre als Arbeiter in Pennsylvania/USA verbrachte. Die Volkszählung von 1910 in McKeesport bei Pittsburgh führt Primiano Ruggieri als Arbeiter im Industriezweig »Foundry« auf, also als Gießer. Als er 1913 in seine Heimat zurückgekehrt war, lernte er die ein Jahr jüngere Maria Mattioli kennen, die er kurz darauf heiratete. Im Sommer 1913 wollte er offenbar erneut den Weg in die Vereinigten Staaten antreten: Sein Name findet sich auf einer Passagierliste des Schiffs ›San Giorgio‹, das vom 17. Juni bis 1. Juli 1913 von Neapel nach New York unterwegs war. Maria Mattioli, mit der er zu diesem Zeitpunkt offenbar bereits verheiratet war, ist als »nearest relative« (nächste Verwandte) angegeben. Warum sein Name auf der Passagierliste nicht abgehakt, sondern durchgestrichen ist, kann man nicht erkennen. Vermutlich trat er die Reise doch nicht an. Sein bereits genannter Bruder Silvio Ruggieri, dessen Name er als Ziel seiner Reise angegeben hatte, scheint hingegen in den USA geblieben zu sein und dort später eine eigene Familie gegründet zu haben.
Primiano Ruggieri gründete bald nach der Heirat seine eigene Familie in Porto d’Ascoli. Am 21. Januar 1915 wurde das erste Kind geboren: der Großvater meiner Frau, Rutilio Ruggieri. Doch nur wenige Monate später trat Italien in den Ersten Weltkrieg ein und Primiano musste als Soldat im 94. Infanterieregiment ›Messina‹ der italienischen Armee kämpfen, so dass er für längere Zeit Frau und Kind alleine zuhause lassen musste. Nach dem Krieg konnte er endgültig nach Porto d’Ascoli zurückkehren. Der Hof der Familie im Bezirk Fosso dei Galli westlich vom Ortskern Porto d’Ascolis befand sich etwas abseits der Via Roma (seit 1935 Via Torino) in Richtung Centobuchi (unterhalb des heutigen Hauses mit der Adresse Via Torino 221).
Aus der Ehe von Primiano Ruggieri und Maria Mattioli gingen insgesamt fünf Kinder hervor (siehe unten). Maria Mattioli verstarb am 11. Dezember 1950 im Alter von 61 Jahren. Ein Jahr später, am 8. November 1951, starb auch Primiano Ruggieri. Beide wurden auf dem Friedhof von San Bendetto del Tronto beigesetzt, wo sich bis heute ihre Grabstellen befinden. Direkte familiäre Erinnerungen an die beiden gibt es kaum, da die meisten der heute noch lebenden Enkel erst nach dem Tod der Großeltern geboren wurden.
• Der älteste Sohn, Rutilio Ruggieri, wurde am 21. Januar 1915 geboren – er ist der Großvater meiner Frau. Mit dem Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg wurde Rutilio Ruggieri Mitte Mai 1940 zum 49. Artillerieregiment ›Parma‹ einberufen, das ab Mitte September 1940 in Albanien (unter anderem an der Front nach Griechenland) kämpfte. Mit dem Waffenstillstandsabkommen von Cassibile Anfang September 1943 löste sich Italien aus dem Bündnis mit dem Deutschen Reich. Damit wurden auch die italienischen Soldaten in Albanien zu Kriegsgefangenen der Deutschen – Rutilio Ruggieri wurde am 10. September 1943 nach Deutschland deportiert, wo er bis zum 28. August 1945 Kriegsgefangener war. In den Monaten nach Ostern 1945 war Rutilio zusammen mit anderen Kriegsgefangenen als Erntehelfer im westfälischen Beckum im Einsatz. Dort lernte er die junge Antonia Schnittker kennen – beide wurden ein Paar und zeugten ein gemeinsames Kind: meinen Schwiegervater. Als Kriegsgefangener musste Rutilio jedoch Ende August 1945 »repatriiert«, d. h. wieder in sein Heimatland zurück entlassen werden, so dass Rutilio und Antonia nicht heiraten konnten (wie sie es den damaligen Dokumenten zufolge offenbar beabsichtigt hatten) und das erst nach Rutilios Rückkehr nach Italien unehelich geborene Kind nach damaligem Recht zur Adoption freigegeben werden musste. In seiner italienischen Heimat Porto d’Ascoli heiratete Rutilio Ruggieri Ende 1946 / Anfang 1947 die zweieinhalb Jahre jüngere Gisella (›Lella‹) Infriccioli, mit der er drei Kinder hatte: Efrisia, Mario und Primiano. Rutilio und Gisella betrieben in Porto d’Ascoli in der Viale Nazario Sauro 10/12 ein Geschäft für Kleidung und Wäsche. Rutilio Ruggieri wurde 80 Jahre alt und verstarb am 4. Juni 1995; seine Ehefrau Gisella Infriccioli überlebte ihn um sieben Jahre und verstarb am 25. Mai 2002.
• Die nach Ende des Ersten Weltkriegs geborene zweite Tochter Almerinda (›Merinda‹) Ruggieri erblickte am 11. April 1920 in Monteprandone das Licht der Welt. Sie heiratete den Lkw-Fahrer Attilio Pompei (07.11.1909 – 26.08.1988) aus Campo di Giove (L’Aquila). Die Familie lebte in Martinsicuro südlich von Porto d’Ascoli, dort verstarb Merinda Ruggieri kurz vor ihrem 90. Geburtstag am 8. März 2010. Aus der Ehe von Merinda Ruggieri und Attilio Pompei gingen zwei Kinder hervor: Annamaria Pompei (*15.05.1952 in Martinsicuro) und Enzo Pompei (*24.06.1955 in Nereto).
• Die am 15. Juni 1923 geborene Rosa Ruggieri heiratete den zwei Jahre älteren Attilio Pollastrelli (24.03.1921 – 27.01.1995), der sich als Schuhgroßhändler einen guten Ruf erarbeitete. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, von denen nur die älteste und die jüngste Tochter das Erwachsenenalter erreichten: Giuseppina (›Pina‹) Pollastrelli (*11.06.1945) und Loana Pollastrelli (*06.01.1955). Die zweitgeborene Tochter Anna Maria (31.03.1947 – 22.11.1949) verstarb mit nur zweieinhalb Jahren bei einem Unfall. Die beiden weiteren Kinder (ein Mädchen und ein Junge) starben kurz nach der Geburt. Rosa Ruggieri verstarb am 3. Oktober 2002 im Alter von 81 Jahren.
• Als viertes Kind wurde Augusto Ruggieri am 9. März 1928 in Porto d’Ascoli geboren. Er ging nach Venezuela, wo er die 7½ Jahre jüngere Eugenia Ramona Túa (15.08.1935 – 18.08.2017) heiratete. Aus der Ehe gingen elf Kinder hervor: Carlos, Orlando, Vilma, Victor, Jesus, Maria, Roberto, Diana, Jose, Miriam und David. Die Familie lebte (wie auch bis heute viele der Nachkommen) in Guanare, der Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaats Portuguesa. Augusto Ruggieri verstarb am 1. März 2005, wenige Tage vor seinem 77. Geburtstag.
• Jüngste Tochter war Domenica Ruggieri (24.04.1930 – 31.05.2014), genannt Michetta. Sie heiratete Luigi (›Gino‹) Fazzini (18.01.1927 – 27.01.1997), Buchhalter in einem großen Betrieb der Lebensmittelindustrie in der oberitalienischen Stadt Forlì, und bekam einen Sohn, Pasquale Fazzini.
Raffaele Ruggieri (? – ?) ⚭ Domenica Capriotti (? – ?)
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Primiano Ruggieri (09.02.1888 – 08.11.1951) ⚭ Maria Mattioli (08.04.1889 – 11.12.1950)
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Rutilio Ruggieri (21.01.1915 – 04.06.1995) ⚯ Antonia Schnittker (02.09.1927 – 13.12.1984)
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Herbert Schnittker (adopt. Wintersohle)
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Stefanie Wintersohle (⚭ Isenberg)
» Ich freue mich jederzeit über ergänzende Informationen und Materialien. Schreiben Sie mich gerne an!
Traduzione letterale del testo sopra riportato:
Sappiamo ancora relativamente poco degli antenati italiani di mia moglie. Per molto tempo non abbiamo nemmeno saputo chi fosse il padre biologico di mio suocero, come si chiamasse o da dove venisse – i testimoni contemporanei ricordavano solo che proveniva dall’Italia. Ma grazie a un casuale ritrovamento d’archivio, alla fine del 2023 siamo riusciti a fare luce sulla questione e a metterci in contatto con la famiglia che viveva sulla costa adriatica italiana. Durante la nostra prima visita in Italia, nell’estate del 2024, la famiglia ci ha accolto molto calorosamente e ci ha raccontato molte cose sulla storia della famiglia.
I bisnonni di mia moglie – Primiano Ruggieri e Maria Mattioli – vivevano a Porto d’Ascoli, nella ›Sentina‹, alla foce del fiume Tronto nel Mare Adriatico; il fiume Tronto costituisce anche il confine tra le regioni italiane Marche e Abruzzo. Dopo decenni di dispute su appartenenze e confini, nel 1323, con il permesso papale, fu costruito un porto fortificato per la città di Ascoli, che prese il nome di Porto d’Ascoli. Il terreno, che per molti secoli era stato affittato dallo Stato Pontificio, divenne proprietà della nobile famiglia Laureati nel 1786.
Gli abitanti di Porto d’Ascoli vissero per molte generazioni in condizioni di miseria nella Sentina, le cui principali fonti di reddito erano la pesca e la pastorizia. A causa delle frequenti inondazioni del fiume Tronto, che distruggevano il raccolto, la vita dei contadini della Sentina era caratterizzata da un duro lavoro e da molti insuccessi, tanto che per molto tempo solo poche famiglie si stabilirono qui in modo permanente. Secondo il censimento del 1552, al porto di Ascoli vivevano allora 18 famiglie. Nel 1833, Porto d’Ascoli contava solo 59 abitanti.
I nostri antenati della famiglia Ruggieri probabilmente non vivevano direttamente nella Sentina intorno a Porto d’Ascoli, ma provenivano da Monteprandone, il borgo sorto intorno al castello medievale nell’immediato entroterra di San Benedetto del Tronto, che si erge visibilmente su una cresta dei monti del Subappennino. Non sappiamo quando i nostri antenati diretti si siano insediati a Porto d’Ascoli, ma probabilmente fu Primiano Ruggieri a stabilirsi qui all’inizio del XX secolo.
Già tra il 1861 e il 1879 (quindi molto prima della nascita di Primiano) si pensava di separare Porto d’Ascoli dall’appartenenza comunale a Monteprandone e di aggregarlo alla città costiera di San Benedetto del Tronto. Negli ultimi decenni del XIX secolo, la città era cresciuta notevolmente: intorno al 1900, c’erano già 700 abitanti nel centro di Porto d’Ascoli e più di 1000 nelle case coloniche in campagna. La parrocchia cattolica di Porto d’Ascoli, con la sua chiesa della Santissima Annunziata, fu separata dalla parrocchia madre di San Niccolò a Monteprandone nel 1923 ed elevata a parrocchia indipendente.
Finora conosciamo solo i nomi dei genitori di Primiano Ruggieri: Il padre era Raffaele Ruggieri, la madre Domenica Capriotti. Primiano Ruggieri nacque il 9 febbraio 1888 a Monteprandone. Aveva diversi fratelli: si conoscono con certezza i fratelli Pompeo (*1891), Cesare e Raimondo; probabilmente anche Silvio Ruggieri, nato il 2 marzo 1887, era un fratello maggiore.
Non era facile sfamare una famiglia così numerosa con il magro reddito dell'agricoltura. La situazione economica della popolazione rurale era così grave che, alle soglie del XX secolo, molti speravano in migliori opportunità di guadagno altrove. Negli anni che precedettero l’inizio della Prima guerra mondiale, ci fu quindi una grande ondata di emigrazione dall’Italia verso l’America. Anche Primiano Ruggieri si unì a questa ondata, trascorrendo più di tre anni come bracciante in Pennsylvania/USA dall’inizio del 1910 alla primavera del 1913. Il censimento del 1910 a McKeesport, vicino a Pittsburgh, elenca Primiano Ruggieri come manovale nell’industria della »foundry«, cioè come fonditore. Quando tornò a casa nel 1913, conobbe Maria Mattioli, più giovane di lui di un anno, che sposò poco dopo. In estate del 1913, pare che volesse ripartire per gli Stati Uniti: Il suo nome si trova in una lista passeggeri della nave ›San Giorgio‹, che salpò da Napoli per New York dal 17 giugno al 1° luglio 1913. Maria Mattioli, con cui a quanto pare era già sposato in quel periodo, è elencata come »nearest relative«. Non è chiaro perché il suo nome non sia spuntato nella lista dei passeggeri, ma cancellato. Presumibilmente non ha fatto il viaggio. Il fratello Silvio Ruggieri, di cui aveva indicato il nome come meta del suo viaggio, sembra sia rimasto negli Stati Uniti e abbia poi fondato lì la propria famiglia.
Primiano Ruggieri creò la sua famiglia a Porto d'Ascoli dopo il matrimonio. Il 21 gennaio 1915 nacque il loro primo figlio: il nonno di mia moglie, Rutilio Ruggieri. Ma solo pochi mesi dopo, l’Italia entrò nella Prima Guerra Mondiale e Primiano dovette combattere come soldato nel 94° Reggimento Fanteria ›Messina‹ dell'esercito italiano, per cui dovette lasciare moglie e figlio a casa da soli per molto tempo. Dopo la guerra, poté finalmente tornare a Porto d’Ascoli. La fattoria di famiglia, nel quartiere Fosso dei Galli, a ovest del centro di Porto d’Ascoli, si trovava a poca distanza da via Roma (dal 1935 via Torino) in direzione di Centobuchi (sotto l’attuale casa con indirizzo via Torino 221).
Dal matrimonio tra Primiano Ruggieri e Maria Mattioli nacquero in totale cinque figli (vedi sotto). Maria Mattioli morì l’11 dicembre 1950 all’età di 61 anni. Un anno dopo, l’8 novembre 1951, morì anche Primiano Ruggieri. Entrambi furono sepolti nel cimitero di San Bendetto del Tronto, dove ancora oggi si trovano le loro tombe. Non ci sono quasi ricordi diretti in famiglia dei due, poiché la maggior parte dei nipoti ancora in vita è nata dopo la morte dei nonni.
• Il figlio maggiore, Rutilio Ruggieri, nacque il 21 gennaio 1915 – è il nonno di mia moglie. Quando l’Italia entrò nella Seconda guerra mondiale a metà maggio 1940, Rutilio Ruggieri fu chiamato a far parte del 49° Reggimento Artiglieria ›Parma‹, che combatté in Albania (anche in prima linea verso la Grecia) a partire dalla metà di settembre 1940. Con l’armistizio di Cassibile, all’inizio del settembre 1943, l’Italia si ritirò dall’alleanza con il Reich Tedesco. Ciò significa che anche i soldati italiani in Albania diventano prigionieri di guerra dei tedeschi – Rutilio Ruggieri viene deportato in Germania il 10 settembre 1943, dove rimane prigioniero di guerra fino al 28 agosto 1945. Nei mesi successivi alla Pasqua del 1945, Rutilio lavorò con altri prigionieri di guerra come bracciante a Beckum, in Westfalia. Lì conobbe la giovane Antonia Schnittker; divennero una coppia e generarono insieme un figlio: mio suocero. Tuttavia, in quanto prigioniero di guerra, alla fine di agosto del 1945 Rutilio dovette essere »rimpatriato«, cioè rilasciato nel suo Paese d’origine, cosicché Rutilio e Antonia non poterono sposarsi (come pare avessero intenzione di fare secondo i documenti dell’epoca) e il bambino, nato fuori dal matrimonio solo dopo il ritorno di Rutilio in Italia, dovette essere dato in adozione secondo la legge dell’epoca. Nella natia Porto d’Ascoli, Rutilio Ruggieri sposò Gisella (›Lella‹) Infriccioli, di due anni e mezzo più giovane, alla fine del 1946 / inizio del 1947, dalla quale ebbe tre figli: Efrisia, Mario e Primiano. Rutilio e Gisella gestivano un negozio di abbigliamento e biancheria a Porto d’Ascoli, in Viale Nazario Sauro 10/12. Rutilio Ruggieri aveva 80 anni e morì il 4 giugno 1995; la moglie Gisella Infriccioli gli sopravvive di sette anni e muore il 25 maggio 2002.
• La seconda figlia Almerinda (›Merinda‹) Ruggieri, nata dopo la fine della prima guerra mondiale, nacque l’11 aprile 1920 a Monteprandone. Sposò il camionista Attilio Pompei (07.11.1909 – 26.08.1988) di Campo di Giove (L’Aquila). La famiglia viveva a Martinsicuro, a sud di Porto d’Ascoli, dove Merinda Ruggieri è morta poco prima del suo 90° compleanno, l’8 marzo 2010. Merinda Ruggieri e Attilio Pompei hanno avuto due figli: Annamaria Pompei (*15.05.1952 a Martinsicuro) ed Enzo Pompei (*24.06.1955 a Nereto).
• Rosa Ruggieri, nata il 15 giugno 1923, sposò Attilio Pollastrelli (24.03.1921 – 27.01.1995), di due anni più anziano, che si era costruito una buona reputazione come grossista di scarpe. Dal matrimonio nacquero cinque figli, di cui solo la primogenita e la figlia minore raggiunsero l’età adulta: Giuseppina (›Pina‹) Pollastrelli (*11.06.1945) e Loana Pollastrelli (*06.01.1955). La secondogenita Anna Maria (31.03.1947 – 22.11.1949) morì in un incidente a soli due anni e mezzo. Gli altri due figli (una femmina e un maschio) morirono poco dopo la nascita. Rosa Ruggieri è morta il 3 ottobre 2002 all’età di 81 anni.
• Augusto Ruggieri è nato il 9 marzo 1928 come quarto figlio a Porto d’Ascoli. Si trasferisce in Venezuela, dove sposa Eugenia Ramona Túa (15.08.1935 – 18.08.2017), di 7 anni e mezzo più giovane. Dal matrimonio nacquero undici figli: Carlos, Orlando, Vilma, Victor, Jesus, Maria, Roberto, Diana, Jose, Miriam e David. La famiglia viveva (come molti dei suoi discendenti ancora oggi) a Guanare, la capitale dello Stato venezuelano di Portuguesa. Augusto Ruggieri morì il 1° marzo 2005, pochi giorni prima del suo 77° compleanno.
• La figlia minore era Domenica Ruggieri (24.04.1930 – 31.05.2014), detta Michetta. Sposò Luigi (›Gino‹) Fazzini (18.01.1927 – 27.01.1997), ragioniere in una grande industria alimentare di Forlì, ed ebbe un figlio, Pasquale Fazzini.